Freitag, 29. August 2014

KdO und die Presse

Ich hab's probiert. Auf die Klappe zu hocken, meine ich. Geht nicht. Bevor Sie, lieber Leser, aber, der ja eventuell ein Medienschaffender bei einer der nachfolgend erwähnten Zeitungen ist, beschliessen, aus lauter Rache für diesen Post, mich, mein Orchester oder gleich die ganze Sendung mit allen Mitteln, die die Klaviatur der Medienintrigen so hergibt, zu zerlegen und in einen Mingvasenscherbenhaufen zu verwandeln, vorneweg ein kleines Geleitwort. Sind Sie, lieber Leser zuhause an den Bildschirmen, kein solches Wesen, gehen Sie doch bitte schon mal zum übernächsten Abschnitt vor, und geniessen den gemütlich-unterhaltsamen Teil.

Lieber Journalist, der Blasmusikszene in der Schweiz geht's aktuell nicht soooo gut. Den Vereinen laufen die Mitglieder weg und Nachwuchs ist schwer zu rekrutieren. Wir haben quasi gerade ein wenig Vereinssterben. Dafür gibt's gute Gründe, auf die ich aber in einem anderen Post eingehen werde. Wichtig ist, dass das SRF mit KdO uns Musikvereinen eine einzigartige Chance bietet, dieser Tendenz entgegenzuwirken und für unser Hobby zu werben und viel Positives zu bewirken. Und Sie können mir glauben, dass alle acht teilnehmenden Orchester im Moment einige tausend Arbeits- und Probenstunden investieren und ALLES tun werden, um das Fernsehpublikum vom Hocker zu fegen und für unser Hobby zu begeistern. Es geht uns Orchestern und dem SRF-Team darum, eine konstruktive, durchwegs positive Show abzuliefern. Verstehen Sie mich nicht falsch - wir freuen uns sehr, wenn Sie über uns berichten. Auch über fundierte, fachlich sachliche Kritik und konstruktive Ideen, wie wir's noch besser machen können. Aber seien Sie sich auch bewusst, dass Sie mit jeder abfälligen Bemerkung, jeder negativen Äusserung, dass das jetzt gerade nicht so Ihr Ding ist und jedem ach-so-einfach-zu-versenkenden Hieb gegen unser National-TV dieser immensen Arbeit und der Blasmusikszene der Schweiz schaden und die rund 300 Mitwirkenden nur demotivieren.  Auch wenn's leichter ist, mit ein paar reisserischen, desktruktiven Headlines rumzuschnöden und die arbeit anderer in die Tonne zu treten: Ich lade Sie herzlich ein, uns alle bei den Proben zu besuchen, sich über uns zu informieren und eine gut recherchierte Berichterstattung abzuliefern. Und nun werden wir uns einig, dass einigen von Ihnen der Start hier noch nicht ganz geglückt ist und, wie Sie gleich lesen werden, noch etwas Luft nach oben ist. Deal?

Es ist haarsträubend. Natürlich habe ich zur Zeit ein gesteigertes Interesse an allem, was mit KdO (Nein, nicht "Kaufhaus des Ostens"... "Kampf der Orchester") zu tun hat, und da verirre ich mich dann auch hie und da in die Aperitifzeitungen der Boulvardfresse.
Gute Frage - ich kenne hier auch grad noch einen, der ein wenig verzweifelt. Den Verdacht, dass hier Laien am Werk sind, hatte ich übrigens auch, als ich mit der Lektüre dieses Fachartikels fertig war. Die kündigen dannnämlichgrossan:

und wissen auch noch, dass Cornelia "ein Musiktruppe" unter die Fittiche nimmt.
Musiktruppe. Phah! Nimm du besser mal dein Duden unter die Fittiche, du... Berichtererstattertruppe du! Aber auch ein anderes Fachblatt trumpft mit akribischer Recherchenarbeit auf:

ähm ja.... doch. Ist er. Lass es mich schnell für dich googeln: >>Hier klicken<< - Nimm einfach den 1. Link. Oder den 2. oder irgendeinen.... Aber mit objektiver Berichterstattung hatte es der Autor selbigen Oeuvres eh nicht so:


  Irgendwie etwas befremdlich, nicht? Apropos befremdlich: Die nachfolgende Headline ist für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet:
Da ist aber wer 3x mit der Dampfwalze drübergedonnert...platter geht's also nicht mehr.

Liebe Journalisten - jetzt seid mal ein bisserl positiv und konstruktiv - auch damit kann man doch Leser unterhalten, oder? Wir arbeiten, ihr lobt und würdigt, eure Leser und unser Publikum ist glücklich. Na?

Immer Euer J.

Anm: Die oben genannten Artikel wurden der Welt zur Verfügung gestellt von 20Minuten und Blick.