Montag, 3. November 2014

Schuh - feddisch

Am liebsten würde die liebe Verkäuferin vom Dosenbach meine Schuhe inzwischen mit voller Wucht an die Wand werfen - und zwar bevor ich sie ausgezogen habe (ja, die Schuhe - nicht die Verkäuferin....). Aber ich fange vorne an: Eine Uniform haben wir bei den Boons ja nicht. Braucht auch keiner, wir sind ja immer schon brav hinter unseren Notenständern versteckt, wo man uns im Optimalfall akkustisch, aber nicht optisch entdeckt - schliesslich werden wir in der Regel für gute Musik und nicht für unser sagenhaftes Aussehen bezahlt. Ein Hemd und Fliege reichen da völlig, der Rest wird überbewertet. Auch kurze Hosen sind ok, solange keine Gefahr besteht, dass wir uns am Ende des Konzertes verbeugen müssen. Ist aber erst einmal vorgekommen....

Bei KdO ist das irgenwie nun etwas anders und die Dame vom Fernsehen hat uns nahegelegt, dass es sich noch ganz gut machen würde, wenn alle die selben Schuhe anhätten, und dass man halt bei HD-Fernsehen schon sehe, wenn das schwarze Hemd fünf mal gewaschen worden sei... und es würde auch nichts ausmachen, wenn alle mehr oder minder neue Socken anhätten - riechen würde man es zwar zuhause in den Stuben der Zuschauer vermutlich nicht, aber Löcher würde man also auch erkennen. Aha. Hmm. Hat was, häh?

"Easy, bestellen wir doch einfach für alle einen Satz Schuhe und Hemper - im Zeitalter von Onlineshops ja alles kein Problem", denke ich völlig unterinformiert und versuche 35 Hemden der gleichen Sorte, aber in verschiedenen, boontauglichen Grössen zu bestellen. Ich stellte mir dabei immer so diese riesigen Lagerhallen vor, wo 500 Hemden Grösse L einer Sorte auf einem Stapel liegen. Vergiss es. Wenn du drei kriegst, ist Weihnachten.


Aber das weitaus grössere Bordell ist Schuhe kaufen (ich weiss, dass ich jetzt bei der weiblichen Leserschaft auf Unverständnis stosse, aber seid ehrlich, es ist doch so: Wenn ihr EUREN Schuh gesehen im Schaufenster beim Schuhladen eures Vertrauens gesehen habt, gibt's alle Grössen grösser und kleiner und bei der Eurigen hat die Kunden vor Euch gerade das letzte Paar aus dem Laden getragen.....) - das ist bei 35 Paar im Fall nicht anders. Gottseidank gibt es aber zum Beispiel bei der Schuhladenkette mit dem grünen "D" ein Computersystem, wo die Verkäuferin sofort nachschauen kann, in welcher Filliale echt noch ein Paar der fehlenden Grösse sein könnte. Bloss - nur weil im Computer steht, in Rothrist gibt's noch ein Paar, muss das natürlich noch lange nicht so sein. Kann ja mal sein, dass genau dieses Paar bereits an ein paar Füssen rumläuft, die sich den lästigen Umweg über die Kasse erspart haben.... kostet ja bloss Geld, nö?

Auf jeden Fall kenne ich jetzt alle D.-Fillialen im Zürcher Unterland - und sie mich - und habe jetzt zuhause in meinem Büro 28 Paar gleiche Paar Stoffschuhe der Marke "Fila" und es fehlen nur noch sieben. Ein Himmel für Schuh-Fettischisten.

Bis zum nächsten....

immer Euer J.